Albert-Schweitzer-Schule / Ginsheim-Gustavsburg

Sucht- und Gewaltprävention

Am 20.August 2012 überreicht ein Vertreter des Schulamtes in einem feierlichen Rahmen an der Albert- Schweitzer- Schule der Schulleiterin Frau Hirsch das Teilzertifikat „Sucht- und Gewaltprävention“.

 

 

Konzept zur Sucht- und Gewaltprävention im Rahmen des

Schulentwicklungsvorhabens „Gesundheitsfördernde Schule“

 

Das Kollegium der Albert- Schweitzer- Schule hat sich das Ziel gesetzt, das Teilzertifikat Sucht- und Gewaltprävention im Schuljahr 2011/2012 zu erreichen.

Fest in den Unterrichtsalltag integriert ist die Umsetzung des schuleigenen elementaren Bewegungskonzepts, welches Bestandteil unseres Moduls Bewegung und Wahrnehmung ist und zugleich ebenfalls einen wichtigen Baustein unserer Konzeption zur Sucht- und Gewaltprävention darstellt.

Mit der Umsetzung unseres Programms zur Sucht- und Gewaltprävention möchten wir erreichen, dass eine konfliktarme und gewaltfreie Lernatmosphäre an unserer Schule alltäglich ist. Dazu sollen das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen unserer Schülerinnen und Schüler gestärkt und diese zur Eigenständigkeit und Verantwortung für sich und andere erzogen werden. Weiterhin soll die Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit ausgebaut werden.

Folgende weitere Bausteine gehören zu unserem Konzept der Sucht- und Gewaltprävention:

 

  • Eigenständig werden
  • Umgangsregeln
  • VLK- und DaZ- Konzept
  • Sozialer Trainingsraum
  • Projekte und Aktionen im Rahmen der Schulgemeinde
  • Kollegiale Fallberatung
  • Umgang mit Mobbing
  • Zusammenarbeit mit Einrichtungen

 

Alle Bausteine wurden in das Schulprogramm der ASS aufgenommen und von der Schulkonferenz am 16. Januar 2012 bestätigt, nachdem die Elternvertreter am 12. Januar 2012 im Rahmen der SEB- Sitzung davon Kenntnis nahmen.

 

Eigenständig werden

Ist ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung für die Bereiche Lebenskompetenz, Suchtprävention und Gewaltprävention für die Klassenstufen 1-4. Eigenständig werden ist Preisträger des Deutschen Präventionspreises 2004. Eine Schulung des gesamten Kollegiums fand am Pädagogischen Tag am 21.11.2011 statt. Jede Kollegin verfügt über ein Unterrichtsprogramm gesponsert von der AOK Hessen. Gemeinsam haben wir die Vereinbarung getroffen, dass die Klassenlehrerin das Programm immer in der Woche nach den Ferien im Rahmen des Sachunterrichts mit der Klasse umsetzt. Das heißt,

4 mal pro Schuljahr 2 Stunden in Klassenstufe 1 und 2 sowie 4 mal pro Jahr 4 Stunden in Klassenstufe 3 und 4. Nach Bedarf können weitere Themen aus dem Programm: „Eigenständig werden“ umgesetzt werden.

 

Umgangsregeln

Den Kolleginnen wichtige Umgangsregeln wurden erfasst und gebündelt. Folgende Schwerpunkte kristallisierten sich heraus: Lärmpegel in den Fluren, Höflichkeit, Achtsamkeit und Sorgfalt sowie Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft.

Vier Identifikationsfiguren sollen die uns wichtigen Umgangsregeln kindgerecht repräsentieren. Diese sind:

  • Luise Leise: „Mir geht es gut, wenn es in der Pausenhalle und in den Fluren leise ist“!

 

  • Frieda Freundlich: „Mir geht es gut, wenn wir uns grüßen, freundlich um etwas bitten und danke sagen“!

 

  • Samir Sorgfalt: „Mir geht es gut, wenn wir mit unserer Schule und unseren Sachen sorgsam umgehen und natürlich gehört der Müll in den Mülleimer“!

 

  • Hanno Hilfsbereit: „Mir geht es gut, wenn wir uns gegenseitig helfen und aufeinander Rücksicht nehmen“!

 

Die Gestaltung der Figuren und die Ausarbeitung einer Konzeption mit dem Ziel, die Figuren in den Schulalltag der Kinder zu integrieren, ist bis Ende des Schuljahres vorgesehen.

 

VLK- und DaZ- Konzept

„Um Konflikte mit Worten zu lösen, bedarf es einer gemeinsamen Sprache!“

Für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, wird eine kontinuierliche und intensive Unterstützung durch tägliche verbindliche Unterrichtseinheiten gewährleistet. Die drei Sprachvorlaufkurse für unsere künftigen Erstklässler finden täglich an der ASS statt. Wir setzen das Konzept: „Deutsch für den Schulstart“, entwickelt an der Universität Heidelberg, mit geschulten Kolleginnen konsequent um.

Die Schülerinnen und Schüler lernen in kleinen, homogenen Lerngruppen. Vor Schuleintritt wird der Sprachstand der Kinder erneut mit Hilfe standardisierter Tests ermittelt. Die Kinder werden in Kompetenzgruppen für den DaZ- Unterricht eingeteilt. Im DaZ- Unterricht des ersten und zweiten Schuljahrs wird das Konzept „Deutsch für den Schulstart“ inhaltlich weitergeführt.

DaZ findet in der 0. Stunde in kleinen, homogenen Lerngruppen statt.

Der größte Teil der DaZ- Stunden liegt im ersten und zweiten Schuljahr. Für das dritte Schuljahr gibt es einen DaZ- Kurs, der dreimal wöchentlich stattfindet und für das vierte Schuljahr gibt es einen wöchentlich stattfindenden Kurs. Inhaltlich liegt der Fokus im dritten und vierten Schuljahr auf der Wortschatzerweiterung.

 

Sozialer Trainingsraum

Ein Ziel der Albert- Schweitzer- Schule ist es, die Lernatmosphäre noch weiter zu verbessern und allen Schülerinnen und Schülern eine weitgehend störungsfreie Lernzeit zu ermöglichen.

Lernen gelingt in einer entspannten Atmosphäre, in der respektvoll miteinander umgegangen wird, viel besser.

Dazu sind folgende Schulregeln der Albert- Schweitzer- Schule für alle verbindlich:

 

Jede Lehrerin hat das Recht, ungestört zu unterrichten.

Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen.

Jeder muss das Recht des anderen respektieren.

 

Ein Schulkind, das sich nicht an die geltenden Schulregeln hält, den Unterricht stört, andere beleidigt, verletzt oder auf andere Art beeinträchtigt, wird von der Lehrerin an die Schulregeln erinnert. Sollte dieses Kind mit seinem Störverhalten nicht aufhören, wird es maximal zweimal mit einer gelben Karte verwarnt. Bei weiterem Fehlverhalten muss das Kind den Sozialen Trainingsraum aufsuchen. Dort kann das Kind mit Unterstützung unserer Sozialpädagogin sein Fehlverhalten überdenken und erhält die Möglichkeit aufzuschreiben, was es anders machen wird, wenn es in seine Klasse zurückkehrt. Ein Rückkehrplan wird erstellt. Das Schulkind erhält damit die Chance, verantwortliches Denken und Handeln zu lernen. Wenn die Lehrerin den Rückkehrplan akzeptiert, darf das Kind wieder am Unterricht teilnehmen.

Die Eltern des Kindes werden über den Besuch des Sozialen Trainingsraums umgehend informiert und bestätigen die Kenntnisnahme mit ihrer Unterschrift. Häufen sich die Trainingsraumbesuche eines Kindes, findet ein Elterngespräch statt.

 

Projekte und Aktionen im Rahmen der Schulgemeinde

Musikalisches Mitmachtheater

Käfer und Co „Wenn zwei sich streiten...“ von Frank Ströber und Toni Tanner.

Ein Singspiel und Mitmachtheater zum Thema Gewaltprävention und Soziales Lernen. Die Lieder wurden im Musikunterricht einstudiert.

Wichtige Sozialkompetenzen werden thematisiert, für die die Kinder auf altersgemäße Weise sensibilisiert werden sollen:

  • Konfliktlösung und Streitkultur,
  • Selbstbild,
  • Selbstwert und Selbstannahme,
  • Umgang mit schwierigen Lebenssituationen

Für alle Schülerinnen und Schüler der ASS fand das Mitmachtheater am 21.11.2011 im Bürgerhaus statt.

Weiterhin erhalten unsere Schülerinnen und Schüler regelmäßig die Gelegenheit bei Schulveranstaltungen, wie z.B. bei unserem vorweihnachtlichen Programm, ihr Können in Form von Darbietungen wie musizieren, schauspielern, singen usw. zu präsentieren. Selbstverständlich führen die Kinder bei diesen Veranstaltungen auch selbst durch das Programm. Am Präsentationstag am Ende der Projektwoche werden die Projektergebnisse öffentlich ausgestellt und von den Schülerinnen und Schülern präsentiert und erläutert.

 

Kollegiale Fallberatung

Diese bietet die Möglichkeit für ein Kollegium, sich gegenseitig zu unterstützen, wobei ein klar strukturierter Ablauf und eine klare Rollenübernahme vorgegeben sind. Es findet eine Prävention durch systematische Reflexion statt aber auch eine Intervention durch die gegenseitige Beratung und Praxisbegleitung bei Problemen. Um das gesamte Kollegium fachlich auf den gleichen aktuellen Stand zu bringen, erfolgt eine halbtägige Schulung des Kollegiums am 9. Februar 2012.

Die Kollegiale Fallberatung ist für alle Kolleginnen ein verbindlicher Termin. Sie findet alle drei Wochen sowie nach Bedarf statt. Beginn: 13. Februar 2012.

 

Umgang mit Mobbing

Um mit Mobbing angemessen umgehen zu können, ist zunächst die Problemerkennung eine wichtige Voraussetzung. Was ist Mobbing in Abgrenzung zu „normalen“ Konflikten? Weiterhin bedarf es einer einfachen aber praktikablen Vorgehensweise. Das Konzept „No Blame Approach“ (wörtlich „Ohne Schuld Ansatz“) bietet eine lösungsorientierte Vorgehensweise, gibt Schulen ein einfaches Instrument an die Hand, bei Mobbing zum Wohl und Schutz der Mobbing- Betroffenen zu handeln mit dem Ziel, Mobbing nachhaltig zu stoppen.

Auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen wird verzichtet. Der Ansatz vertraut auf die Ressourcen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, wirksame Lösungen herbeizuführen. Im Rahmen eines Pädagogischen Tags am 30. April 2012 erfolgt eine Weiterbildung des Kollegiums zu „No Blame Approach“.

 

Zusammenarbeit mit Einrichtungen

Eng arbeiten wir mit folgenden Einrichtungen zusammen:

  • Schulpsychologischer Dienst
  • Fachstelle Suchtprävention
  • Jugendamt
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Jugendkoordinator für Gewaltprävention der Polizeipräsidien

 

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